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Birgit Rosskopf postete ein Update vor 9 Jahren, 4 Monaten
Thema SEXTING – Medienscouts Rheingau arbeiten präventiv in den Schulen
Eltville am Rhein. SEXTING – ein Wort, das seit Monaten immer wieder in den Medien auftaucht und Eltern, Lehrer und Betroffe-ne vor eine große Aufgabe und Herausforderung stellt. Diesem Thema haben sich nun die Rheingauer Medienscouts gestellt und sind aktiv auf Kinder/Jugendliche zugegangen.
Diskussionsrunden im Eltviller Gymnasium haben stattgefunden. Dabei wurden die achten und neunten Klassen als Zielgruppe ausgesucht und die Klassen geschlechterspezifisch getrennt. Die männlichen Medienscouts übernahmen die Jungen, die weiblichen Scouts die Mädchen. Die Vorträge zum Thema Sex-ting wurden bereits in der letzten Sitzung der AG Medienscouts im November 2013 beschlossen. Es ist wichtig, gerade mit solch einem heiklen Thema besonders sensibel umzugehen. So wur-den die Scouts vorab geschult und vorbereitet, um gestärkt und selbstbewusst auf die Jugendlichen zugehen zu können.
„Das war sicher keine ganz einfache Aufgabe, gerade in dieser Klassenstufe“, so Ursula Wolf, städtische Jugendpflegerin. Dies zeigte sich auch anfangs in den Runden. Die Schülerinnen und Schüler waren eher verhalten, eine Diskussion kam eher zöger-lich auf.Die Scouts hatten zum Einstieg in das Thema einen Film gezeigt: „Vom Strampler zu den Strapsen – Jugend ohne Kindheit“. Ausgestrahlt wurde der Dokumentarfilm im September vergan-genen Jahres auf 3Sat. Er zeigt die Sexualisierung von Kindern bereits im frühen Alter durch Medien, Spielzeug- und Werbein-dustrie und deren Folgen auf ihre persönliche Entwicklung. Im Anschluss an den Film, der die Schülerinnen und Schüler offen-sichtlich zu Herzen ging, klärten die Scouts über die Gefahren im Internet aus, gezielt zum Thema SEXTING. Dabei ging es um das Verschicken von Nacktbildern, Selbstverletzung, Mobbing und generell um Jugendpornografie. Besonders bei den Mäd-chen, die zumeist in der Opferrolle landen, wurde darüber ge-sprochen, wie sie in diese Rolle kommen und vor allen Dingen wieder herausfinden.
Dann gab es Raum und Zeit für Schilderungen und Erfahrungen, Fragen stellen und diskutieren. Wolf: „Selbst wenn es keine rege Diskussion an diesen Tagen gab, ganz sicher ist vieles bei den Jugendlichen hängen geblieben und sie denken in Zukunft mehr darüber nach, bevor sie irgendein Foto veröffentlichen oder sich über ins Netz gestellte Fotos auslassen.“
Zum Schluss konnten die Scouts aber doch noch ein positives Feedback für sich gewinnen: die Teilnehmer zeigten sich dank-bar für die Veranstaltungen, die jeweils in der 7. und 8. Stunde im Gymnasium Eltville stattgefunden haben. Charlotte Chee/Mediensout: „Viele hatten dieses Thema zwar schon ein-mal im Rahmen des Unterrichts durchgenommen, aber hier mit uns war die Ebene einfach eine andere. Sie fanden es sehr gut, dass ihnen wir Jugendliche zur Seite gestellt wurden, denn sich vor den Lehrkräften zu öffnen, fällt natürlich schwerer.“
Bürgermeister Patrick Kunkel: „Das ist das Ziel des Projektes Medienscouts Rheingau: Themen aktiv angehen, Kids und Ju-gendliche für das „Leben im Internet“ stark und sicher machen, präventiv arbeiten. Und wenn es doch mal zu Vorfällen kommt, dann sind die Medienscouts immer ansprechbar!“
Ansprechbar sind die Medienscouts an den Rheingauer Schulen und ganz neu auch ab März 2014 einmal monatlich im Eltviller JugendTreff in der Schwalbacher Straße 40: „Jeden ersten Dienstag im Monat von 18 bis 19 Uhr stehen den Kindern und Jugendlichen dann die Scouts für Fragen und Beratung zur Verfügung, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Wir möchten damit allen die Möglichkeit geben, sich in ungezwungener Atmosphäre außerhalb der Schule zu informieren und im direkten Gespräch austauschen zu können“, so Birgit Roßkopf (Pressestelle Stadt Eltville am Rhein), die die AG Medienscout gemeinsam mit Ursula Wolf leitet.
Folgende Medienscouts haben die Vortrags- und Diskussions-runden geleitet: Franziska Bruns, Hannah Grötecke, Marie Specht, Charlotte Chee, Jennifer Emma Eichmann, Jonas Grö-tecke, Dennis Hartmann, Matthias Ott und Lorenz Baum.
Eltville am Rhein, 5. Februar 2014